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Dozersteuerung via GPS

Neueste technologie schafft Arbeitsplätze

Die 1930 gegründete Baugesellschaft Claus Alpen hat eines Jahresumsatz von ca. 60 Millionen Euro und ist eine wichtige Norddeutsche Baufirma. Das Unternehmen beschäftigt 440 Mitarbeiter, davon rund 100 bei der Alpen-Bau Mecklenburg GmbH in Satow zwischen Rostock und Wismar. Alpen-Bau deckt alle Einsatzbereiche ab – vom Erd- und Tiefbau bis zum Straßenbau. Dazu zählen auch zwei eigene Asphaltmischwerke und vier Asphalteinbaukolonnen.

Das Vorurteil, dass moderne Technologie negative Auswirkungen auf Arbeitsplätze hat, lässt Hans-Werner Blöcker Geschäftsführer des deutschen Bauunternehmens Claus Alpen so nicht gelten. „Ohne GPS wird man auf den meisten Baustellen in einigen Jahren nicht mehr auskommen. GPS ist für die Bauindustrie keineswegs ein System, um langfristig Stellen abzubauen, sondern vielmehr, um langfristig Arbeitsplätze zu sichern,” sagt Herr Blöcker, der zugleich Vorsitzender des Bauindustrieverbandes Schleswig-Holstein ist.

Ein Drittel des Unternehmensumsatzes stammt aus großen Straßenbauprojekten, dem Wohnungsbau und Ortsumgehungen. Ein weiteres Drittel wird im Deponiebau und bei der Altlastensanierung erwirtschaftet. Der Rest rührt von privat finanzierten Infrastrukturprojekten her, wie dem Erwerb, der Erschließung und Veräußerung von Bauland, in erster Linie für Wohngebiete. Um wettbewerbsfähig zu sein, sucht die Baufirma Claus Alpen ständig nach Wegen zur Optimierung der von ihnen durchgeführten Erdarbeiten – vom Entwurf bis zur Planierung. Die Investition in 3D-Maschinensteuerungslösungen verschafft dem Unternehmen in schwieriger Marktlage einen Wettbewerbsvorteil. „Mit dem bloßen Erhalt des Status Quo können wir nicht überleben. Und dies trifft besonders auf die Baubranche zu,” fügt er hinzu. Caterpillar Raupe D6N mit installiertem SiteVision GPS (Abbildungen von Zeppelin/HHC)

Claus Alpen setzt zur Zeit einen mit dem Trimble® SiteVision® GPS-System ausgestatteten Dozer D6N bei schweren Erd-, Tief- und Straßenbauarbeiten auf einer Alpen-Baustelle, dem Bau einer Ortsumgehung in Preetz nahe Kiel ein. „Das SiteVision-System wertet die Erdarbeiten erheblich auf” sagt Blöcker.


„GPS ist keineswegs ein System, um Arbeitsplätze abzubauen, sondern vielmehr, um langfristig Arbeitsplätze zu sichern”


Der Maschinenführer sieht auf dem Display im Führerhaus die Position der Raupe, die Höhenlinien des aktuellen Geländes und die erforderlichen Entwurfsdaten. Blöcker hebt hervor, dass die Höhen, Neigungen, Solloberflächen und Kurvenbänder sofort im Führerhaus ersichtlich sind, ebenso wie der Baustellenplan, die Maschinenposition, sich ändernde Neigungen und Planumshöhen. Der Maschineneinsatz wird nicht nur effizienter, sondern auch „transparenter”. „Das System ist bedienerfreundlich, hinsichtlich der Baustelleneinrichtung schnell und unkompliziert und bietet eine Präzision von ± 1 bis 2 cm,” fügt er hinzu.

Die patentierte 2-Antennenkonfiguration ist ein wichtiger Vorteil des SiteVision GPS-Systems. Sie garantiert die genaue Berechnung von Positionen, Querneigungen, Schildkanten und -neigung. Alpen erklärt, dass SiteVision besonders nützlich bei Raupen mit 6-Wegeschild ist und die Erstellung von komplexen Solloberflächen wie Überhöhungen ermöglicht. Derzeit werden vier Caterpillar Dozer D6N, einschließlich der kürzlich erworbenen Baumaschine, für das Bauvorhaben eingesetzt.

Robuster Roverempfänger

Die Fa. Claus Alpen verwendet einen Trimble GPS-Rover zur Durchführung von Baustellenvermessungen und zur Neigungs- und Höhenkontrolle. Es handelt sich um einen bequem zu tragenden, robusten und wetterbeständigen GPS-Roverempfänger mit einer Kontrolleinheit. Der Rover wird für Flächen- und Höhenmessungen der vorhandenen und der auf der Baustelle bereits fertig gestellten Gelände genutzt. Während bei herkömmlichen Vermessungen mit mechanischen Totalstationen und Reflektoren normalerweise zwei Personen erforderlich sind, kann nur eine Person problemlos die Baustelle mit dem von der GPS-Referenzstation Daten empfangenden Rover abgehen.

Nach dem Vermessen sind alle Daten sofort auf dem Computer im Baubüro verfügbar und können zum Beispiel zur Überprüfung oder zu Dokumentationszwecken ausgedruckt werden. Verwendung eines GPS-Rovers zur Baustellenmessung und Neigungs- und Höhenkontrolle.

„Mit dem Rover können wir nun jederzeit und sehr viel schneller als zuvor Vermessungen durchführen und Höhenlinien aufnehmen,” erklärt die bei Alpen beschäftigte Vermessungsingenieurin Barbara Ketelsen. Die Daten werden einfach in den Bürocomputer heruntergeladen und von einer Trimble-Software gelesen. Diese wird auch zur Erzeugung des digitalen Geländemodells verwendet, das als Grundlage für den Baumaschineneinsatz dient. Alle Roverdaten können als Koordinatendateien in gängige CAD-Softwarepakete exportiert werden.

Datenfernübertragung 

Hans-Werner Blöcker ist davon überzeugt, dass die Möglichkeiten von GPS für den Erd-, Tief- und Straßenbau keineswegs voll ausgeschöpft sind. „Ist ein kleiner Bagger oder Radlader auf einer Baustelle überlastet und steht eine weitere Maschine auf einer anderen Baustelle für einen Tag, ist dies dank GPS und Datenfernübertragung jederzeit im Hauptbüro erkennbar. Oft sind die Baustellen ja nur 10 bis 20 km voneinander entfernt. Die Maschine würde dann mit einem Tieflader zu einer Baustelle gebracht werden, auf der eine bessere Auslastung gegeben ist.”

Alle relevanten Betriebsdaten der Maschine werden automatisch zum Firmensitz gesendet (dies ist bereits bei großen Tagebaumaschinen üblich). Hans-Werner Blöcker: „Unser Polier kann jeden Morgen im Büro in Neustadt erkennen, wie einige Baumaschinen besser zu disponieren sind, ob Wartungs- oder Servicearbeiten durchzuführen sind und die frühzeitige Bestellung von Ersatzteilen einleiten.”


„Durch SiteVision wird der Maschineneinsatz effizienter und transparenter”


Er geht davon aus, dass die Kombination von GPS und Datenfernübertragung hervorragende Möglichkeiten der Kosteneinsparung beim zukünftigen Maschineneinsatz bietet. Im Augenblick werden alle größeren Raupen des Unternehmens mit GPS ausgestattet und es wurden bereits sechs Maschinensteuerungssysteme installiert.