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Bares Geld sparen mit snowMeter

 
Neues Schneehöhenmesssystem snowMeter® sorgt durch gezielte Schneeproduktion und -verteilung für optimale Pistenqualität während der gesamten Skisaison.

Das Angebot an Skiregionen und Urlaubsdestinationen in Europa und Nordamerika steigt beständig. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, kommt es daher in Zukunft mehr und mehr darauf an, sich von anderen Skiregionen zu unterscheiden und ein besonderes Profil zu entwickeln. Bei vergleichbaren sportlichen Möglichkeiten und Schneesicherheit können Aspekte wie Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit eine solide Grundlage für die dauerhafte Prosperität eines Skigebietes bieten. Zukunftsorientierte Wintersportorte setzen bereits heute hier an. Erneuerbare Energien wie Solarstrom und Pellet-Heizung werden seit einiger Zeit in österreichischen Wintersportorten eingesetzt. Neu hinzu kommt jetzt das ressourcenschonende Schneemanagement. Das Schneemanagement beginnt beim Pistenbau, reicht über die Sommerbewirtschaftung der Pisten, die technische Ausstattung der Schneianlagen und Schneiteiche bis hin zur modernen Schneehöhenmessung, die mit Hilfe von GPS Technik eine gezielte Schneeproduktion und -verteilung ermöglicht. Eine kompakte, gleichmäßig dicke Schneeschicht auf den Pisten spart Wasser und Energie, da weniger Maschinenschnee produziert werden muss, schont die Bergwiesen und bietet den Gästen gleichzeitig eine optimale Pistenqualität.

Das Planungsbüro Klenkhart & Partner mit Sitz in Absam/Tirol ist seit mehr als 15 Jahren führend in der Betreuung von Skigebieten. Dabei reicht das Leistungsspektrum von Masterplänen, über Detailplanungen für Skipisten, Speicherteiche und Beschneiungsanlagen bis hin zu SkiGIS und GPS Dienstleistungen. Mehr als 50 errichtete Speicherteiche, über 150 realisierte Beschneiungsanlagen und 1000 km Pisten sprechen für die Kompetenz des Unternehmens. Klenkhart wurde daher mit der Planung und dem technischem Management der Skipisten und der Beschneiungsanlagen für die diesjährige FIS Alpine Skiweltmeisterschaft in Garmisch-Partenkirchen beauftragt.

Seit vielen Jahren wird die GPS Technik bereits erfolgreich von Bauunternehmen im Erd- und Straßenbau eingesetzt, um Material sparend, plangerecht und effizient zu arbeiten. Die Präparierung einer Skipiste stellt ähnliche Anforderungen an die Skiliftbetreiber. Gefordert werden dort beste Pistenqualität bei gleichzeitigem Umweltschutz und maximaler Kostenreduktion. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die GPS Technologie auch für den Wintersport zugänglich und nutzbar gemacht wurde. Als führender Hersteller von GPS Technik und Positionierungssystemen für die Bauindustrie war Trimble prädestiniert für eine Zusammenarbeit mit dem Pistenmanagement Spezialisten aus Österreich. Leistungsstarke Trimble GNSS (Global Navigation Satellite System) Empfänger, die Signale von allen verfügbaren Satellitensystemen wie GPS und GLONASS empfangen, ermöglichen eine vollkommen gleichmäßige Schneeverteilung auf der Piste. Die Produktion von Maschinenschnee kann daher auf das absolut notwendige Minimum reduziert werden und damit unter anderem auch der Verbrauch von Wasser und Strom.

Die Firmen Klenkhart & Partner und Trimble entschlossen sich daher im Sommer 2009 gemeinsam ein praxistaugliches System zur Schneehöhenmessung zu entwickeln. Aus der Kombination des Geoinformationssystems schiGIS® web der Firma Klenkhart & Partner mit dem Trimble® GCS900 Maschinensteuerungssystem wurde das Gemeinschaftsprodukt snowMeter® entwickelt.

SnowMeter basiert auf der fortschrittlichen GNSS-Technologie und ermöglicht erstmals eine flächige Erfassung der Schneehöhe. Ein auf dem Pistengerät montiertes Trimble GNSS-System misst mit Hilfe eines Korrekturdienstes, z.B. einer Basisstation, die linke und rechte Position sowie die Höhe des Pistengerätes. Diese Position wird in Echtzeit von einem digitalen Geländemodell im schneefreien Zustand subtrahiert. Das Ergebnis ist die Zentimeter genaue Schneehöhe unter dem Pistengerät, die optisch, in Echtzeit auf einem intuitiv bedienbaren Bildschirm in der Fahrerkabine angezeigt wird. Die gewünschte Schneehöhe kann im Vorfeld bereits eingestellt werden, so dass der Fahrer den Schnee gezielt mit einer Genauigkeit zwischen 5-10 cm verteilen kann.

Während der Pistenpräparierung werden alle Messdaten aufgezeichnet und automatisch mit Wireless-LAN an einen Geodatenserver übermittelt. Über Internet bietet nun die Software snowMeter-Analyze verschiedene Funktionen zur Dokumentation, Auswertung und Visualisierung der Schneehöhen in Form von Schneehöhenkarten und -statistiken. Auf diese Weise erhält man einen exakten Überblick über die aktuelle Verteilung der Schneedecke im Skigebiet, und man kann in der Folge eine sinnvolle Schnei-Strategie im Hinblick auf optimale Ressourcennutzung (Wasser, Strom und Manpower) entwickeln.

SnowMeter wurde sowohl für Kässbohrer als auch für Prinoth Pistengeräte konzipiert und von den Skiliften Hochfügen im Zillertal und der Kleinwalsertaler Bergbahn AG im Einsatz getestet. Die Testläufe verliefen hoch erfreulich. Inzwischen sind snowMeter als Schneehöhenmessung und das zugehörige Tool snowMeter-Analyze zur Auswertung, Visualisierung und Analyse der Schneehöhen serienreif und einsatzbereit.

Professionellen Support für die GNSS-Komponenten vor Ort bieten dabei Trimbles lokale Vertriebspartner, wie z.B. die Firma Geodaesie Austria oder die Firma SITECH Süd GmbH in Deutschland. Alle anderen Belange im Hinblick auf Beratung und Unterstützung bei der Einführung, Umsetzung und optimalen Nutzung werden seitens der Firma Klenkhart & Partner wahrgenommen.

Das Skigebiet Hochfügen schwört auf snowMeter®

Das Skigebiet Hochfügen schwört auf snowMeter®

Immer mehr zukunftsorientierte Skigebiete setzen sich mittlerweile mit der Herausforderung „Schneehöhenmessung“ auseinander, wie zum Beispiel die Skiliftgesellschaft Hochfügen. Seit Gründung der ersten Skilifte im Jahre 1961 hat sich Hochfügen zu einem modernen Wintersportgebiet entwickelt, das neben gemütlichen Familienabfahrten auch Carving-Hänge, baumfreie Gipfelabfahrten, grenzenlose Tiefschnee-Areale, Speed- und Rennstrecken sowie Freeride-Areas bietet. Um alle Pisten immer befahrbar zu machen, setzt Hochfügen schon seit 1994 eine Beschneiungsanlage ein, die seither regelmäßig erweitert und verbessert wird. Das Ziel, Schnee effizient, kostengünstig und Ressourcen schonend zu produzieren, führte in der Saison 2009/2010 zum Testeinsatz des Systems „snowMeter“ auf dem Pistenbully 600.

Betriebsleiter Josef Fiechtl verfolgte die Funktionalität von snowMeter seit Testbeginn im Oktober 2009 und gibt gern Auskunft über seine Erfahrungen mit dem System: „Uns geht es primär um die Schnei-Effizienz. Wir wollen genau wissen, wo wie viel Schnee liegt, um unsere technische Beschneiung darauf optimal ausrichten zu können. Die Skifahrer transportieren während der Fahrt selbst viel Schnee ins Tal. Mit snowMeter messe ich bei jeder Überfahrt des Pistenfahrzeugs die aktuelle Schneehöhe, und weiß damit, wo ausreichend Schnee vorhanden ist, wo ich welchen wegnehmen kann bzw. wohin ich ihn schieben soll“, erläutert Fiechtl. Gerade im Frühjahr sei das sehr wichtig, um eine optimale Pistenqualität zu gewährleisten. Die Vermeidung von Überproduktion an Kunstschnee biete gleichzeitig ein enormes Einsparpotential beim Strom- und Wasserverbrauch sowie einen optimalen Mitarbeitereinsatz.

Ein weiterer Vorteil ist, laut Fichtl, dass der Fahrer die genaue Position vorhandener Kanal- und Unterflur-Schneischächte während der Fahrt auf dem Display im Pistenfahrzeug ablesen kann, so dass versehentliche Beschädigungen verhindert werden. Außerdem ist auch eine gezielte Schachtsuche möglich, wenn Beschneiungsanlagen umgesetzt werden müssen.

Wie schnell amortisiert sich snowMeter®

Die Vorteile, die snowMeter den Skiliftbetreibern bringt, sind mannigfaltig in Bezug auf Schneeproduktion, Pistenpräparierung und -verwaltung. Das Einsparspotential bei den Betriebskosten eines Skigebiets lässt sich am eindrucksvollsten bei der Schneeproduktion verdeutlichen. Die Produktionskosten von einem Kubikmeter Schnee bewegen sich zur Zeit zwischen 1,25 Euro und 4,00 Euro (ohne Abschreibungskosten für die Technik und Finanzierungskosten).

Um eine optimale Pistenqualität während der ganzen Skisaison zu gewährleisten, werden in einem mittleren Skigebiet mit einer Fläche von 500.000 Quadratmetern bisher erfahrungsgemäß ca. 325.000 Kubikmeter Maschinenschnee produziert und verteilt. Durch den Einsatz von snowMeter wird die Menge des erforderlichen Maschinenschnees für eine flächendeckende Schneehöhe von 50 Zentimetern auf 250.000 Kubikmeter reduziert. Die Ersparnis beträgt 75.000 Kubikmeter oder 93.750 Euro, wenn man einen Kubikmeterpreis von 1,25 Euro zugrunde legt. Eine Amortisation des Systems ist daher je nach Ausstattung in ein bis zwei Saisonen möglich.

„Die Bedienung von snowMeter ist relativ einfach, und das System ist technisch ausgereift, so dass die Pisten in wesentlich kürzerer Zeit optimal prepariert werden können“, erklärt Josef Fichtl. „Ich bin daher überzeugt, dass die Schneehöhenmessung mit GPS/GNSS Technik in den nächsten Jahren in den Pistenfahrzeugen zum Standard wird.“

Martin Spiss, Projektmanager bei Klenkhart & Partner nahm im November 2010 an der Veranstaltung „Trimble Dimensions 2010“ in Las Vegas/USA teil und stellte dort die Vorteile des GCS900 Maschinensteuerungssystems in Verbindung mit dem Schneehöhenmesssystem snowMeter vor. Bei der FIS Alpine Ski Weltmeisterschaft in Garmisch-Partenkirchen im Februar dieses Jahres sind Martin Spiss und sein Team verantwortlich für die Ausrüstung der Pistengeräte mit snowMeter.