Trimble Maschinensteuerung im Einsatz für den neuen Hauptstadtflughafen BBI Berlin Brandenburg International
Die STRABAG AG, Köln, wurde von der Flughafen Berlin-Schönefeld GmbH als Generalunternehmer mit der Erweiterung des Vorfeld- und Rollbahnsystems für den neuen Hauptstadtflughafen BBI Berlin Brandenburg International beauftragt (GU XVIII). Das Auftragsvolumen beträgt rund 57 Mio. Euro und umfasst 750.000 m³ Erdbewegungen, umfangreiche Bodenverbesserungsmaßnahmen sowie die komplette Entwässerung, den Beton- und Asphaltdeckenbau auf einer Fläche von 316.000 m², die Erstellung einer 600 m langen Pipeline zur Treibstoffversorgung der Flugzeuge, die Verlegung von 8.000 m Rohrleitungen, sämtliche Befeuerungs-, Markierungs- und Beschilderungsarbeiten sowie den Abriss bestehender Gebäude. Ausgeführt werden die bis Mitte 2011 andauernden Arbeiten von der STRABAG-Direktion Berlin/Brandenburg.
Das Projekt stellt aufgrund der großen Flächen, der Mengen, die zu bewegen sind, und des engen Zeitplans höchste Ansprüche an Mensch, Maschine und Logistik. Zügiges Handeln ist bei der STRABAG angesagt, denn die Erbau- und Flächenarbeiten sollen noch 2010 abgeschlossen werden, wobei man erst im März dieses Jahres angefangen hat. Ohne eine ausgeklügelte Planung im Vorfeld und den Einsatz innovativer Technologien für den Erdbau und den Aushub der sechs Bodenfilteranlagen wäre die termingenaue Einhaltung nicht zu schaffen.
Für die Erdbau- und Flächenarbeiten hat sich die BMTI Baumaschinentechnik International GmbH - Niederlassung Dahlwitz -Hoppegarten erneut an den lokalen Trimble Vertriebspartner gewandt, SITECH® Ost (ehemals Lange und Siller GmbH), um die neueste Technologie im Bereich Maschinensteuerung und den dazu passenden Support zu erhalten. Auslöser dafür waren die im Konzern verfügbaren Planierraupen, die teilweise schon mit Trimble® 3D Anlagen ausgestattet waren. Herr Andy Marchlowitz, Technischer Berater bei der BMTI hatte schon in der Vergangenheit durchweg positive Erfahrungen mit Trimble Maschinensteuerung und der Firma SITECH Ost gemacht und war bereit bei diesem Projekt konsequent auf die Trimble 3D Technologie zu setzen, erstmals sogar bei den Baggern. „Natürlich dauert die Vorbereitung, die Erstellung der benötigten digitalen Geländemodelle ein wenig länger“, erklärt Herr Hagen Byhain, Projektleiter BBI - GU XVIII bei der STRABAG AG,, „aber der Aufwand zahlt sich schnell aus! Danach ist jeder Fahrer eigenständig und flexibel, kann schnell auf Änderungen im Bauablauf reagieren, ohne vorher auf eine Absteckung angewiesen zu sein. Damit sparen wir uns vor und während der Arbeiten aufwendige Absteck- und Kontrollarbeiten. Insbesondere komplexe Modelle wie die Bodenfilteranlagen sind ein sehr gutes Beispiel für die Effizienzsteigerung durch den Einsatz der 3D Maschinensteuerung.“
Vier Liebherr Bagger (2x Liebherr 934 und 2x Liebherr 944) sind für den Aushub der insgesamt sechs Bodenfilteranlagen und für die Böschungserstellung im Einsatz. Alle vier sind mit Trimble GCS900 Dual GPS ausgestattet. Hier hat jeder Baggerfahrer das 3D Geländemodell in der Kabine auf der CB430 Kontrollbox und kann präzise und schnell - dank visuellen und akustischen Signalen - den Aushub der geometrisch anspruchsvollen mit einer Vielzahl von Radien und Neigungswechseln versehenen Wasserspeicherbecken ausführen, um einen späteren perfekten Einbau der Dichtungsbahnen zu ermöglichen. Herr Byhain freut sich, dass die Baggersteuerung auch von seinen Fahrern sehr gut angenommen wird. Auch hier wird der Vermessungsaufwand und der Aufwand der an der Böschung betrieben werden müsste, immens reduziert, was wiederum Zeitersparnis einbringt.
Bei der Erweiterung des Vorfeld- und Rollbahnsystems sowie für die neu geschaffenen zusätzlichen Abstellpositionen sind sieben Raupen (6x CAT, 1x Komatsu D61) und drei Grader (HBM 130, HBM 160 und O&K BG156) im Einsatz. Die genaue Erstellung des Erdplanums ist wichtig, wenn man bedenkt, welchen Belastungen diese Rollwege später ausgesetzt werden.
Die mit Trimble GCS900 Dual GPS ausgerüsteten Raupen kümmern sich in der ersten Phase um den Abtrag der ca. 30cm dicken Oberbodenschicht und gleichen vorhandene Höhenunterschiede aus, bis das Planum auf eine Genauigkeit von +/- 3cm hergestellt ist. „Die GPS Steuerung ermöglicht solche großen Erdbaumaßnahmen in einem engen Zeitrahmen zu realisieren, ohne hohen Aufwand an Maschinen und Vermessern“ stellt Herr Byhain zufrieden fest.
Anschließend sind die drei Grader, die mit der UTS Version vom Trimble GCS900 ausgestattet sind, für die Bodenverfestigung und die Feinplanie zuständig. Es werden zuerst zwei Sandschichten eingebaut, die erste von 20cm Dicke nach ZTV- E +/- 2 cm und die zweite von 15cm Dicke nach ZTV-B +/-2 cm. Danach ist die Fläche optimal für den Einbau mit Fertiger der hydraulisch gebundenen Tragschichten (25cm) und anschließender Betondecke (40cm) vorbereitet.
Auch beim Bau der Betriebsstraßen kommt Trimble zum Einsatz: die UTS-gesteuerten Grader arbeiten mit einer Genauigkeit von +/- 1,5cm. Sie sind durch die Vorarbeit der GPS-gesteuerten Raupen ebenfalls deutlich effizienter. Auch hier greift wieder ein Vorteil der Trimble Maschinensteuerung: Nachkontrollen beschränken sich auf ein notwendiges Minimum.
„Alles eine Zeitfrage“, erklärt Herr Byhain, „wenn bei uns ein Erdbaufeld nicht zeitgerecht erstellt werden kann, wirkt sich das direkt auch auf das gesamte Projekt aus. Aber bisher sind wir zuversichtlich die Erdarbeiten noch vor Ende 2010 abzuschließen und auf die richtigen Partner und Technologien gesetzt zu haben.“